-06.09.2023-

75 Jahre Flughafen Zürich

Der Flughafen Zürich feierte vom 01.09.2023 bis 03.09.2023 sein 75. Jubiläum und kann stolz auf eine lange erfolgreiche Geschichte des Luftverkehrs zurückblicken. Seit seiner Gründung im Jahr 1948 (14. Juni 1948 startete der erste Swissair-Linienflug, eine DC-4 nach London) durchlief der Flughafen Zürich eine beeindruckende Entwicklung und entwickelte sich zu einem der wichtigsten Verkehrsdrehkreuze in Europa.

Eine der bemerkenswertesten Entwicklungen des Flughafens Zürich in den letzten Jahren war die Eröffnung des Circle am Flughafen Zürich im Jahr 2020. Dieses innovative Stadtentwicklungsprojekt kombiniert Geschäfts- und Freizeitangebote und schafft so eine einzigartige Umgebung für Reisende und Anwohner gleichermaßen. Der Flughafen Zürich hat auch in Sachen Nachhaltigkeit große Fortschritte gemacht. Er setzt sich aktiv für umweltfreundliche Praktiken ein, um den ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Dies umfasst Maßnahmen wie die Nutzung erneuerbarer Energien, die Reduzierung von Emissionen und die Förderung von Elektromobilität.

Das 75. Jubiläum des Flughafens Zürich ist nicht nur ein Anlass zum Feiern, sondern auch eine Gelegenheit, die Vergangenheit zu würdigen und die Zukunft zu gestalten.

Wir gratulieren dem Flughafen Zürich herzlich zu seinem 75. Jubiläum und freuen uns auf viele weitere Jahre erfolgreicher Luftfahrtgeschichte. 

Flugzeuggeschichte zum Anfassen

Im Rahmen des Jubiläums stellte der Flughafen Zürich eine besondere Anfrage, ein historisches Flugzeug aus dem Flieger Flab Museum in Dübendorf auszustellen. In Absprache mit der Zentralstelle Historisches Armeematerial entstand in Zusammenarbeit den drei dazugehörigen Stiftungen ein sehr gelungener gemeinsamer Auftritt.

Die Zentralstelle Historisches Armeematerial (ZSHAM) trägt die Gesamtverantwortung für die Sammlung des historischen Materials der Schweizer Armee. Sie dokumentiert die Geschichte und die technische Entwicklung der Armee der letzten 200 Jahre. Die Sammlung ist mit Teilsammlungen (persönliche Ausrüstung, Waffen, Fahrzeuge, Flugzeuge und technische Geräte) an den Standorten Thun, Burgdorf, Dübendorf und Uster in sogenannten Materialkompetenzzentren Nachwelt (MKZN) untergebracht und auf Anfrage zugänglich.

Thun Stiftung Historisches Material der Schweizer Armee HAM Persönliche Ausrüstung und persönliche Bewaffnung
Allgemeines militärisches Ausrüstungsmaterial
Waffen (inkl. Munition) und technische Geräte
Kavalleriematerial, Beschirrungsmaterial, Material für Armeetiere
Betriebs- und Produktionsreinrichtung
Spezielles militärisches Material
FestungsmaterialDas Material der aussengelagerten Panzersammlung Thun Polygon und die Geschirr- und Wagensammlung gehören ebenfalls dazu.
Burgdorf Stiftung Historisches Material der Schweizer Armee HAM Fuhrwerke und Fahrzeuge
Dübendorf Stiftung Museum und historisches Material der Luftwaffe MHMLW Flug, Fliegerabwehr- und Luftwaffen-Führungsunterstüzungsmaterial und dazugehörige technische Geräte
Uster Stiftung Historisches Armeematerial Führungsunterstüzung HAMFU Übermittlung, Führungsunterstützung, Aufklärung (bodengestützt)

Auswahl Alouette III

Nach sorgfältiger Überlegung entschied man sich gemeinsam, die Alouette III zu verwenden, da sie einerseits die beste Option für spezielle Transportanforderung darstellte und andererseits eine entscheidende Rolle in der Schweizer Armee spielte.

Dank der grossen Flexibilität und sehr guten Zusammenarbeit aller Beteiligten konnte kurzfristig ein Leihvertrag unterschrieben werden, um das Projekt kurzfristig umzusetzen.

Transport

Die Transporte und Installationen wurden im Auftrag des Flughafens durch die Firma Eberhart erfolgreich durchgeführt.

Der Abtransport vom Flieger Flab Museum Dübendorf zum Flughafen Kloten /Zürich am 29.08.2023

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Der Rücktransport vom Flughafen Kloten zurück ins Flieger Flab Museum Dübendorf am 05.09.2023

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Die Alouette III

Dieser Helikopter, auf verschiedene Leichtfliegerstaffeln aufgeteilt, bildete ein wichtiges Lufttransportelement der Truppe. Die Alouette III bewährte sich besonders für Personen- und Truppentransporte, sowie im Aussenlastverfahren für Materialtransporte. Zusätzlich diente sie mit angehängten Wasserbehältern der Waldbrandbekämpfung. Einzelne mit Winden ausgerüstete Maschinen bewährten sich im Bergrettungsdienst.

Alouette III SR-3160 Unterlasttransport

Alouette III SR-3160 Personenbeförderung

Alouette III SR-3160 im Schwebeflug

Alouette III SR-3160 Windenaktion

Einen wichtigen Stellenwert hatte der Helikopter bei der Pilotenausbildung, erlangten doch Generationen von Helikopterpiloten ihr Militärpiloten-Brevet auf der Alouette III.

Nach der Aufnahme des Helikopterflugdienstes in der Schweizer Armee (1958-1963) mit Helikoptern Alouette II zeigte sich bald das Bedürfnis nach mehr Triebwerks- und Transportleistung. So wurden 1964 vom französischen Hersteller Sud Aviation die ersten 9 Helikopter vom düsengetriebenen Typ Alouette III (7 Plätze) beschafft und im Jahr 1966 weitere 15 Maschinen. 1972 folgte eine nächste Tranche von 60 Helikoptern, die im Teil-Lizenzbau von den Flugzeugwerken Emmen LU gefertigt wurden. Insgesamt betrieb die Schweizer Luftwaffe 84 Alouette III. Die grössere Triebwerksleistung dieser Alouette III Typen wirkte sich vor allem im Gebirgseinsatz vorteilhaft aus.

Immatrikulation:

84 Sud-Aviation SE-3160 Alouette III, Baujahr 1964 – 1974; V-201 bis V-284. Im Einsatz von 1964 bis 2010

Goodbye Alouette

Nach 46 Jahren und weit über 300‘000 Flugstunden standen am Freitag, 10. Dezember 2010, letztmals Helikopter des Typs Sud-Aviation SE-3160 Alouette III bei der Schweizer Luftwaffe im Einsatz. Die letzten zehn Helikopter wurden kostenlos nach Pakistan übergeben zur Verwendung von Such- und Rettungszwecken.

Allgemeine Information
Entwicklungsfirma Sud Aviation, Paris, F
Hersteller Lizenzbau: F+W Flugzeugwerk Emmen, 60 Einheiten
Baujahr 1964 9 Stück, 1966 15 Stück, 1972 60 Stück
Verwendungszweck Verbindung, Transport, Rettung
Besatzung 1 Pilot, 6 Passagiere
Anzahl beschaffter Helikopter 84 Immatrikulation V-201 bis V-284
Technische Daten
Bauart Zentralgerüst Stahlrohrkonstruktion, Kabinenaufbau und Leitwerkträger Leichtmetall
Abmessungen Länge: 12.9 m (Rotorblatt nach vorn), Breite: 2.59 m (Rotor gefaltet), Höhe: 2.97 m
Hauptrotor Anzahl Blätter: 3; Durchmesser 11,02 m; Bezugsfläche 95,35 m2
Gewichte Rüstgewicht: 1200 kg, Zuladung: 900 kg, Max. Abfluggewicht: 2100 kg
Triebwerk Modell: Artouste IM B
Entwicklungsfirma: Ets. Turbomeca SA, Bordes (BP) F
Hersteller: Ets. Turbomeca SA, Bordes (BP), F
Typ: Turbo-Triebwerk
Lader: 2stufig, 1. Stufe axial, 11 Schaufeln; 2. Stufe radial, 16 Schaufeln
Ladediffusor: 2stufig, 1. Stufe 15 Schaufeln, 2. Stufe 60 Schaufeln
Turbine: axial, 3stufig, 1. Stufe 29 Schaufeln, 2. Stufe 25 Schaufeln, 3. Stufe 33 Schaufeln
Verdichtungsverhältnis 5,2:1; Aufladung: 4,7 Atü;
Luftdurchsatz: 4,5 kg/s; Volldruckhöhe: 4200 m ü.M.;
Nennleistung an der Welle 550 PS bei 33500 U/min;
Hauptrotor 400 U/min
Ausrüstung Skis, Sanitätsbahren, Lastenschloss, Rettungswinde
Flugleistungen
Ve max. horizontal 210 km/h
max. Steigleistung 4.3 m/s
max. Einsatzhöhe 3300m. ü. M.
Flugdauer 2 Std. 30 Min.
Reichweite 480 km

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Die Ausstellung der Alouette III am Flughafenfest

Die Besucher strömten in Scharen zu dieser einzigartigen Präsentation, um einen Blick auf den Helikopter zu werfen, der eine wichtige Rolle in der Schweizer Luftfahrtgeschichte spielte. Die Ausstellung bot den Gästen die Gelegenheit, die Alouette III aus nächster Nähe zu bewundern, ihre beeindruckende Technik zu erkunden und mehr über ihre vielseitige Verwendung in der Vergangenheit zu erfahren.

Die Resonanz der Besucher war überwältigend, und viele von ihnen waren begeistert von der Möglichkeit, am Stand ein Stück Luftfahrtgeschichte hautnah zu erleben.

Auslage von Flyern der drei Stiftungen und Informationsmaterial am Stand

Die Ausstellung lockte nicht nur lokale Besucher an, sondern zog auch Interessenten aus anderen Regionen und Ländern an, die das Flughafenfest besuchten. Dies unterstreicht die universelle Anziehungskraft der Luftfahrtgeschichte und die Bedeutung solcher Veranstaltungen für den kulturellen Austausch und die Gemeinschaft.

Wir bedanken uns besonders beim Flughafen Zürich für die hervorragende Organisation, sowie allen Beteiligten, die am Gelingen dieses grossen Ereignisses erfolgreich mitgewirkt haben.

Mit grosser Freude erwarten wir Ihren nächsten Besuch im Flieger Flab Museum in Dübendorf.

Text: Stiftung Museum und historisches Material der Luftwaffe MHMLW

Quellen:

Archiv Datenbank MuseumPlus

https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-36741.html

https://old.hermannkeist.ch/alouette-iii-se-3160.html

https://www.vtg.admin.ch/de/die-schweizer-armee/geschichte-der-schweizer-armee/zsham.html