-29.08.2023-
Concorde F-BVFB
Das Highlight im Technik Museum Sinsheim ist die originale Concorde F-BVFB von Air France, das französisch – britische Überschall Flugzeug, das im regelmäßigen Liniendienst eingesetzt wurde. Von 1976 bis 2003 flog die Concorde für die Fluggesellschaften Air France und British Airways. Hauptsächlich wurde sie auf der Nordatlantikroute nach New York eingesetzt und benötigte dafür rund 3,5 Stunden.
Der Überschalljet ist begehbar. Vom “Flight Deck” führt eine Treppe bis zu 30 Meter Höhe, ermöglicht den Zugang zum Passagierraum und Einblicke ins Cockpit.
Cockpit der Concorde
Passagierraum der Concorde
Die Maschine flog vom 1. bis 21. September 1988 um die Welt und legte dabei in 38 Stunden und 13 Minuten 47.572 km zurück. Insgesamt brachte diese Concorde 14.771 Flugstunden und 5.473 Flüge hinter sich.
Erstflug: 02.03.1969 / Im Einsatz bis: 31.05.2003
Technische Daten:
Spannweite: 25, 60 m
Länge: 62,60 m
Schubkraft: 17.260 kp pro Triebwerk
Höchstgeschwindigkeit: Mach 2,23 ( 2,405 km/h)
Flughöhe: 18.000 m
Triebwerke: 4x Rolls Royce / Snecma Olympus 593 MK.610
Die 4 Rolls Royce Bristol/SNECMA Triebwerke erzeugen eine Schubkraft von jeweils rund 15.912 kp und beschleunigen die Concorde auf eine Geschwindigkeit von rund Mach 2,2.
Sie sind eine Weiterentwicklung der Bristol Siddeley Olympus Strahlturbinen, die im militärischen Bereich in den britischen Avro Vulcan Bombern zum Einsatz kamen. Da die Leistungsfähigkeit eines Überschalltriebwerkes hauptsächlich von der Leistungsfähigkeit der Ansaugöffnungen und Abgassysteme abhängt, verfügen die Ansaugöffnungen der Concorde über eine verstellbare Rampe in den oberen Flächen. Die Rampe verändert den Verlauf der Stoßwellen und wird zusammen mit den Überstromöffnungen der unteren Ansaugöffnungsfläche eingesetzt, um die Luftzufuhr zum Triebwerk zu regulieren. Die Abgasanlage verfügt über eine veränderliche erste Austrittsdüse, einen Schubumkehrer und ein System zur Schalldämpfung bei niedrigem Schubverlust.
Tupolev Tu-144
Am 21. Mai 1970 wurde das beinahe vollständig entwickelte Flugzeug auf dem Moskauer Flugplatz Scheremetjewo enthüllt. Nur fünf Tage später erreichte es als weltweit erstes Passagierflugzeug Mach 2 mit einer Geschwindigkeit von 2.150 km/h.
Passagierraum Tu-144
Cockpit Tu-144
Als die Tu-144 ein Jahr später auf dem Luftfahrtsalon 1971 in Paris erstmals im Westen präsentiert wurde, hatte sie bereits bei Übungsflügen eine Spitzengeschwindigkeit von 2.443 km/h erreicht. Jedoch erlitt das Projekt 1973 einen schweren Rückschlag, als eine Tu-144 während der Pariser Luftfahrtausstellung vor laufenden Kameras abstürzte.
Siehe Artikel von René Zürcher, erschienen am 25.07.2023
Nach mehreren Jahren der Weiterentwicklung nahm die Tupolev Tu-144 schließlich am 1. November 1977 den regulären Linienbetrieb zwischen Moskau und Alma Ata auf. Doch nach nur sieben Monaten wurden diese Flüge nach einem erneuten Absturz wieder eingestellt, möglicherweise auch aufgrund der mangelnden Wirtschaftlichkeit. Am 1. Juni 1978 wurde schließlich der letzte planmäßige Flug einer Tu-144 durchgeführt.
Transport ins Museum
Der Transport der Tupolev war einer der spektakulärsten Großtransporte der letzten Jahrzehnte. Die Reise führte die TU-144 auf dem Schiffsweg von Moskau nach Heilbronn und von dort aus über die A 6 in das Museum.
Weitere Exponate des Museums:
Vickers Viscount 814
Dieser Flugzeugtyp wurde von der Deutschen Lufthansa ab 1958 auf den europäischen Strecken eingesetzt. 60 Fluggäste konnten mit einer Reisegeschwindigkeit von 550 km/h bis zu 2500 Kilometer weit befördert werden. Die Vickers Viscount 814 war das erste Turbo-Prop-Verkehrsflugzeug der Welt (Kombination Düsentriebwerk und Propellerturbine).
English Electric Canberra B.2
Das Flugzeug war der erste Düsenbomber Grossbritaniens.
Suchoi Su-22
Die Su-22 war direkter Nachfolger der Su-20 und damit vor allem als Exportflugzeug vorgesehen, fand aber auch Verwendung bei den Luftstreitkräften der Sowjetunion.
Iljuschin Il-18E
Die Iljuschin Il-18 ist ein viermotoriges Passagierflugzeug des sowjetischen Herstellers Iljuschin. Der Typ ist mit einem einziehbaren Fahrwerk, Turbopropantrieb und einer Druckkabine ausgerüstet. http://www.if-interflug.de/Flotte/Flugzeuge/il18.html
MiG-21, Junkers Ju-52 im Hintergrund
Die Mikojan-Gurewitsch MiG-21 ist ein in der Sowjetunion entwickelter einstrahliger Abfangjäger.
Die JU 52, gerne auch „Tante Ju“ genannt, gehört zu den berühmtesten Flugzeugen, die je gebaut wurden. Der Erstflug erfolgte im März 1932. Sie wurde aufgrund ihrer Zuverlässigkeit schnell zum Standardflugzeug der noch jungen deutschen Verkehrsluftfahrt. Hersteller waren Junkers in Deutschland, SNCASO in Frankreich und CASA in Spanien. Insgesamt wurden ca. 5000 Stück gebaut.
Technik Museum Speyer
Nur eine kurze Fahrt entfernt befindet sich das Speyer Museum, das sich auf die Luft- und Raumfahrt spezialisiert hat. Hier können Sie in die Lüfte aufsteigen und erstaunliche Flugzeuge und Raumfahrzeuge aus verschiedenen Epochen erkunden. Von den Anfängen der Luftfahrt bis hin zu modernen Raumfahrtmissionen bietet das Speyer Museum einen Einblick in die Eroberung des Himmels und des Weltraums.
Die Nähe dieser beiden Museen ermöglicht es den Besuchern, an einem einzigen Tag eine unglaubliche Bandbreite an technologischen Errungenschaften zu erleben. Ob Sie sich für Autos, Flugzeuge, Züge oder Raumfahrt interessieren, diese Museen haben für jeden etwas zu bieten. Ein Ausflug zu diesen faszinierenden Orten verspricht eine spannende Reise durch die Geschichte der Technik und Innovation.
Text und Fotos: Johannes Doering
Quellen:
https://sinsheim.technik-museum.de/de/flugzeuge
https://speyer.technik-museum.de/
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