– 15.12.2020 –
Fliegerei und Medizin stehen bereits seit Anbeginn der Luftfahrt miteinender in wechselseitiger Verbindung. So ist beispielsweise das Fachgebiet Flugmedizin schon zur Zeit des Ersten Weltkriegs entstanden und medizinische Tests und Schulungen haben bei Selektion, Ausbildung und Betreuung fliegenden Personals einen wesentlichen, manchmal ganz entscheidenden Anteil.
Nun hat die weltweite Corona-Pandemie, die ja zwischenzeitlich die zivile Luftfahrt weitgehend gegroundet hat, zu einem weiteren Brückenschlag zwischen Luftfahrt und Medizin, diesmal in diagnostischer Absicht mit Entstehung eines Corona-Testzentrums auf unserem Flugplatz Dübendorf geführt. Mehrere Gründe waren für die Standortwahl ausschlaggebend. Einerseits ist medizinisches know how in unmittelbarer Nähe bereits vorhanden, namentlich das Fliegerärztliche Institut FAI und die Schweizerische Rettungsflugwacht REGA. Dann ist auch der UZH Space Hub im Airforce Center vor Ort, der über zahlreiche Verbindungen zu den universitären Institutionen verfügt, auch die Universitätsklinik Balgrist gehört dazu, oder die Infektiologie des Universitätsspitals Zürich. Dies war u.a. zur Rekrutierung von Personal (Studenten der Hochschulen) von Bedeutung.
Schliesslich stellt der Flugplatz Dübendorf ein ideales grossflächiges Areal dar, gut erreichbar aus dem Zürcher Oberland und auch stadtnah zu Zürich gelegen. Und es stehen im weiteren bereits «Drive In» -Erfahrungen mit dem seinerzeitigen Open Air Kino zur Verfügung.
Wie im separaten Artikel «Corona Drive-in-Testzentrum im Air Force Center Dübendorf» nachzulesen, liegen Information und Kommunikation in den Händen der Universitätsklinik Balgrist in Zürich. Kontaktinformationen sind dort aufgelistet.
Der medizinische Leiter Dr.med. Nic Zerkiebel, Internist und ehemaliger «Tiger» – Pilot der Luftwaffe hat in Zusammenarbeit mit den oben erwähnten Institutionen in kürzester Zeit ein Konzept erarbeitet, damit am 6. November bereits die Eröffnung des Testzentrums erfolgen konnte.
Zerkiebel ist auch für die Instruktion der Helferinnen und Helfer vor Ort zuständig. Denn für sie alle – für die Medizinstudenten gleichermassen wie für die “Nichtmediziner” – ist der Einsatz in dieser Art Neuland.
Es gilt medizinisch korrekt, unter strikter Einhaltung aller Hygienerichtlinien und Standards eine einwandfreie Probenentnahme zu gewährleisten. Nicht zuletzt stellen auch die nachgeschaltete Transportlogistik zu den verarbeitenden Labors und eine lückenlose Kommunikation mit denselben besondere Anforderungen.
Angeboten werden zurzeit «Corona-Schnelltests» oder besser als «Antigentests» bezeichnete Untersuchungen und der bisherige, im Moment als Goldstandard geltende «PCR (=Polymerase Chain Reaction) – Test».
Text: Dr. med. Theo Huber / Luftaufnahme: (c) VBS