– 02.11.2020 –

Das über 30-jährige mobile Fliegerabwehrsystem Rapier ist gegen moderne Bedrohungen aus der Luft weitgehend wirkungslos. Es wird deshalb ausser Dienst gestellt [1].

Das mobile Fliegerabwehrsystem Rapier wurde mit den Rüstungsprogrammen 1980 (60 Feuereinheiten und Lenkwaffen Mark 1) und 2001 (Lenkwaffen Mark 2) beschafft. Heute ist das System gegen moderne Bedrohungen aus der Luft weitgehend ineffizient, weil der Gegner aus der Luft Lenkwaffen und Marschflugkörper weit ausserhalb der Reichweite des Systems auslöst. Die auf diese Weise anfliegenden Waffen kann Rapier nicht bekämpfen. Mangels Ersatzteilen müssen zudem bereits heute ganze Systeme stufenweise zur Ersatzteilgewinnung verwendet und stillgelegt werden. Aus diesem Grund soll das Fliegerabwehrsystem Rapier bis längstens Ende 2022 genutzt und anschliessend vollständig ausser Dienst gestellt werden.

Von der Ausserdienststellung betroffen sind auch die Lenkwaffen Mark 1 und Mark 2, vier Einsatz- und acht Richtgerätesimulatoren, Ausbildungs- sowie Ersatzmaterial, Werkzeuge, Prüfgeräte und -vorrichtungen.

Die beschränkte Fähigkeit, Ziele im unteren Luftraum zu bekämpfen, soll zeitweilig mit den beiden verbleibenden Fliegerabwehrsystemen aufrechterhalten werden: dem 35-mm-Mittelkaliber-Fliegerabwehrsystem (M Flab) und dem leichten Fliegerabwehrlenk-waffensystem (L Flab Lwf) Stinger.

Mit dem neuen Beschaffungsprojekt «Lokale Luftverteidigung» für die bodengestützte Luftverteidigung wird die durch die Ausserdienststellung von RAPIER entstandene Lücke geschlossen. Das Beschaffungsprojekt ist für das Rüstungsprogramm 2027 oder 2028 vorgesehen.

Quellenangaben: [1] Auszug aus der Armeebotschaft 2020

Text: Beat Benz

red.th

sdfsf