– 01.11.2021 –

Flugrettungen dank Pionierleistungen

Diesem spannenden Thema widmet das Museum im Zeughaus Schaffhausen die neue Sonderausstellung «Rettung vom Gauligletscher».

Dr. Jürg Krebser schildert die dramatischen Ereignisse

Diese wurde am Samstag, 2. Oktober 2021 unter Mitwirkung der Schweizerischen Rettungsflugwacht Rega eröffnet. Dr. Jürg Krebser, Präsident des Vereins Museum im Zeughaus, schilderte den rund 370 Besucherinnen und Besuchern in packender Art und Weise den dramatischen Flug der amerikanischen Douglas C-53 Dakota. Dieser führte, infolge schlechten Wetters, am 19.11.1946 im Blindflug auf einer Höhe von 3350 m/M aus dem Raum Innsbruck mit Kurs Lyon über die Schweizer Alpen. Mehrere Wunder führten dazu, dass die Maschine mit zwölf zum Teil hochrangigen US-Offizieren mit einzelnen Familienangehörigen bis ins Berner Oberland gelangte und dort auf dem Gauligletscher bruchlandete. Weitere Wunder waren nötig damit die Flugzeuginsassen überlebten und schliesslich, nach gross angelegten Suchaktionen, unterstützt durch eine Schweizer Rettungskolonne von zwei Schweizer Militärpiloten mit ihren Fieseler Störchen am 24.11.1946 gerettet werden konnten. Dabei handelte es sich um die weltweit erste Flugrettung aus dem Hochgebirge – eine Pionierleistung also! Mit diesen Worten war die Überleitung zum nächsten Referenten, Ernst Kohler, CEO der Rega gegeben.

Ernst Kohler, CEO der Rega spannt den Bogen von damals zu heute

Dieser bedankte sich stellvertretend bei den Anwesenden dafür, dass im Kanton Schaffhausen 30’000 Personen die Rega als Gönnerinnen und Gönner unterstützen. Pioniergeist hat die Rega schon immer und bis heute ausgezeichnet, erklärte Kohler, der einer Bergführerfamilie entstammt und selbst auch Bergführer ist. Sein Grossvater sei übrigens als Bergführer an der Rettungsaktion am Gauligletscher beteiligt gewesen, habe ihm oft davon erzählt und ihm Utensilien von damals gezeigt. Dadurch sei er mit dieser Geschichte verbunden. Die heutige Pionierleistung der Rega bestehe darin, dass man grosse Fortschritte mit Flügen bei schlechter Sicht im sogenannten Instrumentenflugverfahren mache und somit mehr Menschen helfen könne. Zum Schluss dankte Ernst Kohler nochmals für die Sympathien und die Unterstützung der Rega aus der Bevölkerung.

Grosses Interesse für Rega Helikopter und Besatzung

Sein Schlusswort ging fast im Lärm des Rega-Helikopters unter, der auf der Wiese neben dem Zeughaus landete und natürlich auch sofort das Interesse des Publikums auf sich zog. Dieses konnte der Besatzung sowie weiteren Rega-Mitarbeitenden Fragen stellen welche gerne und kompetent beantwortet wurden. Trotz Helikopter und gut frequentiertem Informationsstand der Rega fand aber auch die neue Sonderausstellung grosse Aufmerksamkeit.

Die Sonderausstellung

Sie umreisst zunächst die Ausgangslage ein Jahr nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Sie zeichnet sodann die dramatischen Ereignisse vom Start des Fluges bis zur glücklichen Rettung nach, erläutert zunächst die Gründe für den Aufprall und zeigt die unwahrscheinliche Kette von glücklichen Zufällen auf, welche das Überleben der Flugzeuginsassen ermöglichte. Dann wird dargestellt, warum die Suche nach dem Wrack aus der Luft trotz dem Einsatz einer alliierten Luftarmada über drei Tage dauerte.

Im Mittelpunkt steht der 13-stündige Aufstieg einer Schweizerischen Rettungskolonne zum Wrack unter schwierigsten Bedingungen und die weltweit erste alpine Flugrettung der Passagiere durch die zwei Schweizer Militärpiloten, Hauptmann Victor Hug und Major Pista Hitz mit Kleinflugzeugen des Typs Fieseler Storch.Diese Flugrettung gilt als Geburtsstunde der Hochalpinrettung aus der Luft und führte 1952 zur Gründung der Schweizerischen Rettungsflugwacht Rega. Die Ausstellung stellt deshalb auch die historische Entwicklung und die heutigen Leistungen der Rega dar.

Der Motor der Dakota C-53 beeindruckt in der Sonderausstellung

Darstellung « Windenrettung» im Ausstellungsteil der Rega

Text:  Richard Sommer, Kommunikation Museum im Zeughaus Schaffhausen       Bilder: Museum im Zeughaus 

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