– 17.06.2019 –
17 Museumsführer haben 2018 total 369 Führungen geleistet. Jeder Führer durchschnittlich mehr als 20 Führungen!
Sie alle waren dabei freiwillig unterwegs, ohne Entschädigung, dafür voll motiviert und mit viel Herzblut, haben sie die Entstehung und Geschichte der Schweizer Luftwaffe, die Leistungen der Piloten und Bodentruppen, der Ingenieure und Politiker erklärt. Aber nicht nur das! Warum braucht es eine Luftwaffe? Welche Flugzeuge, welche Fliegerabwehr-Waffen sollen wir beschaffen? Wie geht es mit dem Flugplatz Dübendorf weiter? Wie ist das mit den Drohnen? Auch diese wiederkehrenden Fragen wollten kompetent beantwortet werden.
Jeder Museumsführer braucht neben einer grossen fliegerischen Vergangenheit vor allem viel Herzblut für die Welt der Aviatik. Gestützt auf seine vielen Stunden in diversen Cockpits, basierend auf hunderten von Diensttagen kann dem Besucher die Begeisterung für die dritte Dimension vermittelt werden.
Das ist nicht immer einfach, da die Besucher mit ganz verschiedenen Erwartungen antreten. Sie wollen Erleben, Spannung, Unterhaltung und – eher nebenbei – Wissen und Erkenntnis. Sie möchten ausgestellte Objekte sehen und sicher nicht – als Einleitung – einen Vortrag über den Aufbau des Museums hören. Sie haben im besten Fall Interesse an der Sache, sind oft Eingeladene ohne feste Vorstellung. Medien-Deutsch gesagt: Es geht um «Infotainment»!
Die Führer müssen als objektive, glaubwürdige Sachpersonen auftreten, auf keinen Fall euphorisch oder schulmeisterlich wirken. Vor- und Nachteile, gute und misslungene Ideen werden sachlich erklärt. Fragen werden mit bestem Wissen und Gewissen und mit Achtung für den Fragenden beantwortet. Auch bei negativen Vorkommnissen sollen die guten Absichten erwähnt werden. Es gilt den Respekt vor der Leistung unserer Vorfahren anzudeuten. Die Tatsache, dass seit 1914 mehr als 350 Fliegerkameraden ihren Militärpiloten-Einsatz mit dem Fliegertod bezahlt haben, macht manche Besucherin, manchen Besucher nachdenklich.
Die Museumsführer übermitteln den Besuchern eine Botschaft, wollen sie vom Sinn des militärischen Tuns und den Anstrengungen unserer Vorfahren im Licht der damaligen realen Bedrohung überzeugen, oder mindestens negative Ansichten relativieren. Die Besucher sollen begreifen, dass «Luftwaffe» nicht eine Summe von Flugzeugen und Kanonen, sondern ein durchdachtes , aber sehr komplexes System ist. Sie sollen unser Museum sachlich aufdatiert, positiv gestimmt und – wenn möglich – überzeugt von Luftwaffe und Armee verlassen.
Peter Thut der Autor dieses Artikels hier mit Leib und Seele bei einer seiner Führungen