– 17.06.2019 –
Woher kommen eigentlich das ausgestellte Material und die Objekte, die im Museum zu sehen sind? Am Anfang steht ein Liquidationsantrag, dass heisst, der Bund beschliesst, dass ein bestimmtes System oder einzelne Objekte ausser Dienst gestellt werden. Dieses Material wird dann der Zentralstelle Historisches Armeematerial (ZSHAM) übergeben.
Diese Organisation besteht nun schon seit über 10 Jahren und dokumentiert die Geschichte und die technische Entwicklung der Armee der letzten 200 Jahre. Im Rahmen ihres Auftrages arbeitet die ZSHAM eng mit den privatrechtlich geführten Stiftungen wie Historisches Armeematerial (HAM), Historisches Armeematerial Führungsunterstützung (HAMFU) und dem Museum historisches Material der schweizerischen Luftwaffe (MHMLW) zusammen.
Das HAM ist in Thun und Burgdorf zu Hause und ist auf Waffen, Uniformen und Fahrzeuge spezialisiert. Das HAMFU ist in Uster ansässig und für alle Arten von Übermittlung zuständig. Die Stiftung MHMLW ist in Dübendorf im Museum beheimatet und für die Belange der Luftwaffe verantwortlich. Als erstes wird das dem ZSHAM übergebene Material in einem Zeughaus in Sumiswald zwischengelagert, sortiert und wenn nötig mit Spezialisten identifiziert.
Viermal im Jahr werden dann Vertreter der drei Stiftungen nach Sumiswald aufgeboten, um dort das für sie vorgesehene Material zu besichtigen. Je nach Sammlungskonzept, ist es nun die Aufgabe und Pflicht der einzelnen Vertreter, die Gegenstände, Objekte oder Systeme zu sich ins Lager zu nehmen und von dort aus danach der Öffentlichkeit im Museum zugänglich zu machen, oder in einem der Archive aufzubewahren. In diesem Prozess wird das Material ebenfalls fein säuberlich in eine Datenbank aufgenommen, so dass dieses jederzeit nach Stichworten wieder gefunden werden kann.
Das restliche Material, das nicht an die Stiftungen geht, wird wenig später an einem separaten Tag an qualifizierte Museen oder Sammler weitergegeben. So wird jedes Jahr unzähliges militärisches Gut, von der Gamelle bis zum Panzer, gesammelt, restauriert, eingelagert, oder in einem der vielen Museen ausgestellt.
Text: Urs Ritter